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RitaMayaKaufmann
2024 Yvonne Türler >>
Zum Schaffen von RitaMayaKaufmann

Material, Farbe, Form – das Auswählen und Ausloten der Möglichkeiten auf allen Ebenen beginnt.

Reduktion, Abstraktion, Verdichtung – Aus dem Vollen, dem inneren Reichtum zu schöpfen heisst weglassen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das braucht Mut zur Lücke und viel Zeit.

Ästhetik, Sinnlichkeit – das Ringen zwischen äusserer Form, dem Einfangen von Stimmungen und Empfindungen bestimmt den oft langwierigen Entstehungsprozess.

Leichtigkeit, Transparenz – zarte Farbklänge, dünne Malschichten, leichte Materialien vermitteln Harmonie, lassen einzelne Farbschichten, die Struktur des Bildträgers oder den Schaffensprozess an sich Teil des Werks werden.

Das Resultat sind Bilder, Zeichnungen, Objekte, in denen die anfänglich unfassbaren, vagen inneren Bilder der Künstlerin, welche Erlebtem oder Gesehenem entsprungen sein können, Gestalt angenommen haben – wenn sie die Betrachtenden ihrerseits über die flüchtige Anschauung hinaus in den Bann ziehen und zu eigenen (inneren) Bildern führen, schliesst sich nicht nur der Kreis, sondern ist auch die Intention der Künstlerin erfüllt.

Die Werke von RitaMayaKaufmann sind keine Eintagsfliegen. Ein sorgfältiger Findungs- und Schaffensprozess macht sie zu dem, was sie sind: Vielschichtig aufgebaute Werke, bei deren längerer Betrachtung man sich in eigenen Gedanken verliert.

Yvonne Türler, Kunsthistorikerin

2019 Küsnachter >>
Stille Impressionen vom Meer in Zumikon

Die Künstlerin Rita Maya Kaufmann eröffnet heute Donnerstag ihre Ausstellung «mehrSicht» in der Galerie Milchhütte in Zumikon.

«Das Meer ist keine Landschaft, es ist das Erlebnis der Ewigkeit.» Mit die- sem Satz fasste der Schriftsteller Thomas Mann jene Erfahrungen in Worte, die von der Schweizer Künst- lerin Rita Maya Kaufmann auf Lein- wand oder Sperrholz sichtbar ge- macht werden. Die Nordsee, das Mittelmeer und der Atlantik liefern die Vorbilder für die minimalistischen Landschaftsbil- der, die Kaufmann entstehen lässt in unzähligen Nuancen von Blau, zuwei- len einem Hauch von Grün und dem Entwurf eines sonnegetränkten Rots. Die Empfindung von Leichtigkeit und Weite unterstützen auch die in der Galerie schwebenden Pappma- ché-Barken, in denen Rita Maya Kauf- mann ein Symbol für das Leben sieht. Die Künstlerin studierte in Salz- burg und an der Schule für Gestaltung und der F + F-Schule in Zürich. Ihre Arbeiten wurden in diversen Einzel- und Gruppenausstellungen in der Schweiz und Deutschland gezeigt. (e.)

«mehrSicht», Ausstellung mit Bildern vom Meer, Objekten und Prints von Rita Maya Kaufmann, 25. Januar bis 9. Februar 2019. Vernissage: Do., 24. Januar, 17 bis 20 Uhr. Öffnungszeiten: Do./Fr., 17 bis 19 Uhr; Sa., 14 bis 17 Uhr. Galerie Milchhütte, Dorf- strasse 31, 8126 Zumikon.

2018 Süddeutsche Zeitung >>
Bilder vom Meer im Kunstraum Lanz 7

Laim - Blau, weiß, zuweilen ein Hauch von Grün oder tiefer Dunkelheit, und dieses Ineinandergeleiten von Wasser und Luft am fernen Horizont - manchmal braucht es nicht mehr als das Meer, um Erfüllung zu finden. "Das Meer ist keine Landschaft, es ist das Erlebnis der Ewigkeit." Mit diesem Satz fasste der Schriftsteller Thomas Mann jene Erfahrungen in Worte, die von der Schweizer Künstlerin Rita Maya Kaufmann auf Leinwand oder Sperrholz sichtbar gemacht werden. Die Nordsee, das Mittelmeer und der Atlantik liefern die Vorbilder für die minimalistischen Landschaftsbilder, die Kaufmann aus der Erinnerung malt und aus vielen dünnen Farbschichten entstehen lässt. Auf diese Weise offenbaren sich Flächen und Linien in vielfältigen Schattierungen, unzählige Nuancen der Farbe Blau sowie der Entwurf eines Sonne getränkten Rots. Zu sehen sind Rita Maya Kaufmanns Arbeiten nun im Kunstraum Lanz 7. "mehrMeer" so der Titel der Ausstellung, die an diesem Donnerstag, 12. April, in Anwesenheit der Künstlerin eröffnet wird. Dazu ist Musik des Duos "Fleischmann & Kalmer" zu hören.

mehrMeer, Ausstellung im Kunstraum Lanz 7, Lanzstraße 7; Vernissage am Donnerstag, 12. April, von 19 Uhr an; zu sehen bis 24. Mai freitags von 14 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr.

2018 Süddeutsche Zeitung (online) >>
Bilder vom Meer im Kunstraum Lanz 7

Laim - Blau, weiß, zuweilen ein Hauch von Grün oder tiefer Dunkelheit, und dieses Ineinandergeleiten von Wasser und Luft am fernen Horizont - manchmal braucht es nicht mehr als das Meer, um Erfüllung zu finden. "Das Meer ist keine Landschaft, es ist das Erlebnis der Ewigkeit." Mit diesem Satz fasste der Schriftsteller Thomas Mann jene Erfahrungen in Worte, die von der Schweizer Künstlerin Rita Maya Kaufmann auf Leinwand oder Sperrholz sichtbar gemacht werden. Die Nordsee, das Mittelmeer und der Atlantik liefern die Vorbilder für die minimalistischen Landschaftsbilder, die Kaufmann aus der Erinnerung malt und aus vielen dünnen Farbschichten entstehen lässt. Auf diese Weise offenbaren sich Flächen und Linien in vielfältigen Schattierungen, unzählige Nuancen der Farbe Blau sowie der Entwurf eines Sonne getränkten Rots. Zu sehen sind Rita Maya Kaufmanns Arbeiten nun im Kunstraum Lanz 7. "mehrMeer" so der Titel der Ausstellung, die an diesem Donnerstag, 12. April, in Anwesenheit der Künstlerin eröffnet wird. Dazu ist Musik des Duos "Fleischmann & Kalmer" zu hören.

mehrMeer, Ausstellung im Kunstraum Lanz 7, Lanzstraße 7; Vernissage am Donnerstag, 12. April, von 19 Uhr an; zu sehen bis 24. Mai freitags von 14 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr.

2018 Kunst Bulletin >>
Schreibwerkstatt — Oben unten, oben unten

Das Büro der Online-Plattform Kulturfolger kommt wie ein kleines Ökosystem daher, in dem andere Gesetze herrschen: Für kurze Zeit gibt es kein Aussen, sondern nur ein Innen, oben wird zu unten, unten zu oben, während Utopie und Dystopie ineinanderfliessen. Kulturfolger — Hier ist alles etwas anders. Ich öffne die blaue Tür und trete ein in diesen nicht allzu grossen Raum an der Idastrasse 46. Mit demselben knarrenden Geräusch, mit dem die Tür aufgeht, schliesst sie sich auch wieder hinter mir. Der dunkle Holzboden knarzt unter meinen Füssen, als ich durch den Raum laufe. Die Werke sind überall verteilt: Sie stehen auf dem Fenstersims, hängen an den Wänden und von der Decke oder liegen auf dem Boden. Hier ist alles etwas anders. Anders ist auch die eine Wand: Ihre goldene Farbe ist mir gleich aufgefallen und übtnun eine mystische Anziehungskraft auf mich aus. Zeichnungen von Rita Maya Kaufmann (*1951). ‹Osmunda regalis›, auf Deutsch «Königsfarn», nennt sich die Serie, wobei auf jedem der neun rauen Papiere die Blätter der archaischen Pflanze dargestellt sind, die seit Jahrtausenden unsere Erde bewohnt. Die schwarze und bräunliche Tusche verläuft leicht ineinander, als ob sich die Pflanze auch in diesem statischen zweidimensionalen Raum noch im Wind bewegen würde. Das Motiv der Pflanze zieht sich durch den gesamten Raum.

Giulia Bernardi, freie Autorin

2014 Süddeutsche Zeitung >>
Laim – Sie strahlen feinen Witz aus und zarte Poesie, die Papierarbeiten, die Rita Maya Kaufmann in der Galerie Lanz 7 (Lanzstraße 7) zeigt. Pergament-Mieder sind zu sehen, leicht wie der Wind, Papier-Häute und Frottagen. Sie wirken im kleinen Ausstellungsraum zerbrechlich, zurückhaltend und so leicht, als würden sie an den Wänden entlang flattern. Man verlangsamt den Schritt, um keine unnötige Erschütterungen auszulösen. Die große Affinität der Schweizer Künstlerin zum raschelndem Werkstoff erstreckt sich auch auf Bücher. Als Künstlerin arbeitet die Züricherin dabei weniger mit dem Inhalt als der Form. Es gehe Kaufmann darum, heißt es im Text zur Schau, den Raum zwischen den Zeilen zu gestalten. Durch die Methode versuche sie, den Blick auf das Muster der Schrift zu lenken und sie vom Buch zu befreien. Was die jeweiligen Autoren davon halten, ist nicht weiter beleuchtet. Literatur als Ornament. Vernissage der Ausstellung „Paperworks“ ist am Donnerstag, 10. April, von 19 Uhr an. Judith Silberer führt in die Arbeiten ein, musikalisch begleitet wird die Eröffnung von Hans Fleischmann and friends. Rita Maya Kaufmanns Papierkunst ist bis 23. Mai im Lanz 7 zu sehen, freitags zwischen 18 und 20 Uhr, samstags zwischen 10 und 14 Uhr oder nach Vereinbarung unter Telefon 51 513 815.

2010 Landbote >>
Einladung zur Kontemplation

Nach längerer Pause öffnet der Kunstwerkraum am Katharina-Sulzer-Platz wie- der seine Tore - zu entdecken ist die vielschichtige Malerei von Rita Maya Kaufmann.

Auf dem Weg

Rita Maya Kaufmann wurde in Zürich geboren und ist in Bas- künstlerischen Tätigkeit trat sie ab Mitte der 90er-Jahre in zahlreichen Gruppen- und Einzel-ausstellungen in Erscheinung. In Winterthur zeigte sie erstmals ihre Arbeiten 1997 in der Alten Kaserne. Vorausgegangen war von 1995 bis 1998 ein Kunststudium an der F+F; Schule für Kunst und Neue Medien in Zürich. Von 2002 bis 2004 besuchte die Künstlerin zur Gestaltung und Kunst in Zürich. Sie ist Mitglied der Visarte. (red)

Rita Maya Kaufmanns Bilder kommen mit wenig Farbe aus - sie leben eher von einer Nichtfarbe, dem Weiss. Hängen die Bilder auf einer weissen werden. Optisch setzt ein Prozess der Entgrenzung ein, einer, der den teils grossformatigen Werken auch ihre Wucht nimmt. Die Werke drängen sich trotz ihrer Präsenz nie auf - dennoch entwickeln sie einen geheimnisvollen Sog in einen imaginären Raum. Kaufmanns Bilder entstehen gegen den schnelllebigen Trend der Zeit - in unzähligen Schichten. Die Malerin beginnt meist einmal intuitiv, gestisch auf Leinwand oder Holz. Erkennbar sind Formen, die an Schriftzeichen erinnern, andere sind völlig frei von gegenständlichen Bezügen. Mit dem Spachtel werden Farben auf- und wieder abgetragen. Eine Verdichtung aus Formen und Farben findet statt, so lange, bis das Resultat dem inneren Bild der Künstlerin entspricht. Die Bilder sind so auch «Geschichten», sie veranschaulichen eine Reihe von Interventionen, von Revisionen und Neuanfängen. Sie erzählen von Impulsen und ihrer Einbindung in ein rational erfassbares System von Horizontalen und Vertikalen. Sie erzählen auch von der Faszination der Malerin für alte Gemäuer. An ihren rauen Oberflächen hat die Zeit ihre Spuren hinterlassen, sich eingegraben, aber auch zugelassen, dass sich neue Schichten ablagern. Jedes Ereignis ist hier eingeschrieben und erhalten geblieben. Die Bilder mit ihrer Raumwirkung entführen darum auch in Erinnerungsräume. Die (noch) sichtbaren Formen und Strukturen sind zwar keine Abstraktionen von G e s e h e n e m , aber sie lassen Assoziationen zu. Wie diese aussehen, hängt vom inneren Bilderreichtum des Betrachters ab, von seiner Stimmung auch, mit welchen er den Tafelbildern gegenübertritt. Zugegeben, die Werke stellen keine Sehgewohnheiten in Frage, sie «hinterfragen» nichts - am allerwenigsten künstlerische Konventionen. Die Bilder sind eher Reflexionen über die Zeit, über Prozesse, über Anfänge und das E n d e sowie über Formen und Inhalte der Erinnerung. Es sind Gemälde, die zur Kontemplation einladen, in die Tiefe oder Vergangenheit führen und auch wieder zurück in die Gegenwart. «Die wahre Kunst ist, zu wissen, wann ein Bild fertig ist und man aufhören muss», sagt die Malerin.

Christine Peege

2009 Yvonne Türler >>
Einführung Yvonne Türler

Die Bilder von RitaMayaKaufmann sind vielschichtige Malerei, Öl auf Leinwand oder Sperrholz. Die Farbe wird in mehreren Durchgängen aufgetragen, zuerst mit dem Pinsel, dann mit dem Spachtel. Dabei geht die Künstlerin bewusst äusserst sparsam mit der Farbe um. Dünn wird sie auf- und mit dem Spachtel gleich wieder abgetragen. Schicht für Schicht bleiben so Spuren zurück, die sich mit der Zeit zu Strukturen verdichten, bis das gemalte Bild schliesslich jener inneren Vorstellung der Künstlerin entspricht, die Inspirationsquelle, Motivation und Ausgangspunkt für die Arbeit gewesen ist. Manchmal sind es Erinnerungen an Naturerlebnisse, persönliche Zeitspuren also, die sie malend festhalten möchte. Aber auch eine kühle Hausfassade oder eine x-beliebige Oberflächenbeschaffenheit eines Gegenstandes kann Auslöser für ein Bild sein, wenn dadurch RitaMayaKaufmanns ästhetisches Empfinden in Schwingung gebracht wird.. Manchmal sind es aber auch diffuse Träume oder Sehnsüchte, die vielleicht zuerst gemalt werden müssen, bevor sie verwirklicht oder gelebt werden können - visionäre Zeitspuren sozusagen. Im Wort „Geschichte“ ist der Begriff „Schicht“ enthalten, und es passt vorzüglich zu meinen Gedanken, dass „Geschichte“ gemäss etymologischem Wörterbuch im Mittelalter auch „Folge der Ereignisse“ meint. Auch die verschiedenen Farbaufträge in den Bildern von RitaMayaKaufmann sind „Folgen von Ereignissen“, Farbschichten, die zu Geschichte werden. Einer Geschichte, die auf den Entstehungsprozess verweist und im Sinne der eingangs erwähnten Überlegungen die Spuren des Werdens nachzeichnet. Durch die verschiedenen Farbschichten werden Strukturen heraus gebildet, die beim Betrachter vielfältige Assoziationen wach rufen. Bei früheren Werken, in welchen sich oft Konturen von Kreisen oder Kreissegmenten herauskristallisieren, denkt man vielleicht spontan an japanische Fächer, an eine aufgeschnittene Zitrone, an Stofffalten, zerknittertes Pergament oder an aufgesägte Baumstämme, bei denen man Andeutungen an Jahrringe – welche ihrerseits natürlich ebenfalls ein eindrückliches Bild für Zeitspuren abgeben - zu erkennen meint. Und nicht zuletzt denkt man beim Betrachten gewisser Bilder unter anderem auch an hauchdünne Schmetterlingsflügel, welche auf Gemälden des 17. Jahrhunderts als gängiges Vergänglichkeitssymbol interpretiert werden und dementsprechend mit der Zeit, respektive mit dem Vergehen der Zeit, in Verbindung gebracht werden. Um den Betrachter in der Assoziationsfreiheit möglichst nicht einzuschränken, weisen die Bilder von RitaMayaKaufmann sehr oft gar keine Titel oder aber sehr weit gefasste Titel auf. Es sind keine eindeutig definierten Begriffe, die dazu verleiten könnten, ein Bild auf die Umsetzung einer einzigen Bedeutung zu reduzieren, sondern Bezeichnungen, für die es keine geläufigen, allgemeingültigen Bilder gibt. Wohl nicht zufällig findet man darunter auch immer wieder Wortschöpfungen, die das Wort „Zeit“ enthalten: „Zeitscheiben“, „VorderZeit“, „Schattenzeit“ sind nur einige Beispiele dafür. Diese Begriffe können vom Betrachter in den Farben und Formen, respektive in der damit verbundenen Bildstimmung aufgespürt werden, sofern sie sich mit selber Erlebtem und daraus resultierenden Empfindungen, also mit eigenen Zeitspuren kreuzen. Bei den neuesten Werken findet man weniger runde Formen. Die in sich selber drehenden Kreisringe haben sich geöffnet und gestreckt, sie sind zu weiten, hellen Flächen geworden, durch die man die Gedanken schweifen lassen kann. Verschiedene Ebenen werden übereinander gelagert, so dass ein Vorne und ein Hinten, also eine Raumtiefe entsteht. Diese Bilder wecken Assoziationen an Theaterbühnen oder - durch die Strukturen der Spachteltechnik betont - oft auch an Vorhänge. Das verleiht den Bildern etwas Geheimnisvolles, das durch Titel wie „Hidden Space“ oder „Fata Morgana“ unterstrichen wird. Imaginäre Landschaften, Stimmungs- oder Seelenlandschaften eben, bilden sich heraus und fordern auf, um in die Bilder einzutauchen und auf Zeitspurensuche zu gehen. Yvonne Türler-Kürsteiner, Master of Art, 10.01.2009